Wie wird eigentlich der Baumwollfaden für unsere Hängematten hergestellt?
Baumwolle – alles über Produktion und Eigenschaften

Baumwolle ist der am häufigsten für die Herstellung von Textlilien aller Art verwendete Rohstoff.
Der vielseitige Naturstoff wird bereits seit vielen Tausend Jahren zur Herstellung von Textilien kultiviert und benutzt. Er wird aus den Samenfasern der reifen Baumwollfrüchte gewonnen.
Angebaut wird Baumwolle in tropischen und subtropischen Gebieten rund um die Welt. Die Pflanze gehört zur Familie der Malvengewächse. Insgesamt gibt es ca. 50 verschiedene Arten. Unterschieden wird zwischen Baumwolle mit langen und kurzen Fasern. Diese Faserhaare bestehen fast komplett aus Cellulose (95%). Die langen Fasern werden zur Herstellung von Garnen für die Produktion von Textilien verwendet, während die kurzen Fasern bei der Herstellung von Papier, Vliesen für Hygieneartikel o.ä. zum Einsatz kommen. Kleidung wird übrigens seit ca. 6000 v. Chr. aus Baumwolle gefertigt.
Geschichte der Baumwolle
Wie bereits erwähnt wurde die Baumwolle zeitgleich von vielen verschiedenen Völkern rund um die Welt kultiviert und verarbeitet – sowohl im südlichen Afrika, Indien und Indonesien, als auch in Zentralamerika und im südwestlichen Nordamerika. Einige der ältesten Zeugnisse (vor ca. 3000 Jahren) für die Herstellung von Baumwollbekleidung stammen aus Indien und auch der griechische Historiker Herodot (5. Jh. v. Chr.) schreibt über die Baumwolle in seinen Historien: „Es gibt wildwachsende Bäume, aus deren Frucht man eine Wolle gewinnen kann, die die Schönheit und Qualität der Schafwolle weit übertrifft. Die Inder machen aus dieser Baumwolle ihre Kleider“.

Und selbstverständlich war auch im Babylonischen Reich, im Alten Ägypten und im hellenistischen Osten die Kleidung aus Baumwolle verbreitet (3. Jahrtausend v.Chr.). In etwa zur selben Zeit wurde bereits in den südamerikanischen Anden und bei den präkolumbischen Völkern Mittelamerikas Baumwolle kultiviert und verarbeitet. Folglich war die Baumwolle deshalb schon immer auch ein bedeutendes Tausch- und Handelsgut. Im alten Rom war Baumwolle ein Luxusgut.
In Europa hielt die Baumwolle im 12. Jahrhundert ihren Einzug, wobei Venedig der Hauptumschlagplatz für den Baumwollhandel war. Nach Deutschland kam die Baumwolle dann ab Ende des 14. Jahrhunderts. Hier spielte die Familie Fugger in Augsburg eine ausschlaggebende Rolle in Handel und Verarbeitung.
Bis zur Industriellen Revolution war der Verarbeitungsprozess jedoch sehr aufwendig und somit teuer, so dass Baumwolle als Luxusgut – ähnlich wie Seide - gehandelt wurde.
Einen echten Aufschwung der Baumwollstoffe kam dann in Europa durch den regen Handel der englischen Ostindienkompanie, wobei der richtige Durchbruch mit der Industriellen Revolution kam. Denn nun wurde durch die Erfindung der ersten Spinnmaschinen in England (Spinning Jenny) und der Egreniermaschine (Cotton Gin) in den Südstaaten Nordamerikas die Herstellung verbilligt und der Kauf für breitere Massen somit erschwinglich. Die Baumwolle wurde also zur Massenware.
Zu jener Zeit wurde die Baumwolle von Hand geerntet. Bedingt durch die ungleichmäßige Reifung der Baumwollkapseln musste zudem mehrmals geerntet werden. Die Arbeit wurde von Baumwollpflückern ausgeführt, welche durch die Plantagen gingen und die Faserbüschel aus den aufgesprungenen, reifen Kapseln abzupften. In Nordamerika wurden hierfür lange Zeit Sklaven eingesetzt. In anderen Ländern wurden die Arbeiter zwar bezahlt, aber mit sehr geringen Löhnen. Zudem waren die Arbeitsbedingungen alles andere als angemessen, was leider auch heute noch in vielen Ländern der Fall ist.
Nach der Ernte wurden die Fasern getrocknet, entkernt (diesen Vorgang nennt man auch Egrenieren), Fremdkörpern, wie Kapselreste und Blätter wurden entfernt und die Baumwolle verpackt, bzw. zu Ballen gepresst, die dann an die Spinnereien geliefert wurden.
Alle Arbeitsschritte zur Herstellung der Ballen musste von Hand erledigt werden.
Moderne Produktionsmethoden
Heutzutage wird die Baumwolle in den meisten Fällen mit Erntemaschinen gepflückt. Hierzu werden die Sträucher vor der Ernte entlaubt, damit die Verunreinigungen so weit wie möglich reduziert werden. Denn eine Maschine pflückt natürlich nicht so selektiv und vorsichtig wie ein Pflücker.

Die gesammelte Baumwolle wird dann in einer Entkörnungsanlage, welche auch Egreniermaschine genannt wird, von den Samen und Kapselresten befreit. Zum Schluss wird dann maschinell der Ballen gepresst, der dann an seinen Bestimmungsort transportiert wird.
In der Spinnerei angekommen werden die Ballen dann wieder zerrupft und nochmals gereinigt. Dies stellt die Vorbereitung für den nächsten Schritt – das Kardieren – dar. Hierbei werden die Fasern ihrer Länge nach sortiert. Die Länge wird in der Fachsprache als Stapel bezeichnet. So werden Fasern mit einer Stapellänge von über 10mm zu Spinngarn weiterverarbeitet, während die Fasern mit einer Stapellänge unter 10mm als Rohstoff zur Zellulosegewinnung verwendet werden.

Beim Kardieren werden die Fasern parallel geordnet. Die Fasern werden dabei bis zur Einzel Faser aufgelöst, wodurch ein feines durchscheinendes Faservlies entsteht. Aus diesem werden wiederum die sogenannten Kardier Bänder hergestellt, die dann gemischt und doppelt zusammengelegt werden. Um die Qualität nochmal zu verbessern, werden die Kardier Bänder nochmals gekämmt.
Um die größtmögliche Gleichmäßigkeit zu erzielen, werden die Bänder dann erneut gedehnt und gestreckt – und zwar zweimal – und die Fasern nochmals parallel ausgerichtet. Nach erneutem Strecken, Ziehen und Verdrehen entsteht dann schließlich das Vorgarn. Dieses wird auf Spulen gewickelt. Sowohl Länge als auch Feinheit der Garne werden somit durch die Länge und Feinheit der Fasern bestimmt.
Aus dem Vorgarn wird dann durch ein erneutes Strecken auf den gewünschten Feinheitsgrad das sogenannte Feingarn.

Nun kommt das Feingarn seinerseits auf eine Ringspinnmaschine. Auf der aus dem Feingarn das Ringgarn wird. Diese Bezeichnung bekommen allerdings nur Garne, die aus gekämmter Baumwolle hergestellt werden.
Im nun folgenden Arbeitsschritt wird aus den Garen Zwirn gefertigt. Die Anzahl der miteinander verdrehten Garne ergibt den Grad der Verzwirnung. Zudem können die Zwirne weiter veredelt und gefärbt werden.
Und schließlich wird aus den Zwirnen dann der Stoff gewebt. Das Gewebe besteht dabei aus rechtwinklig sich kreuzenden Fäden, die Kette und Schuss genannt werden Die Kette ist der Faden in Längsrichtung und der Schuss entsprechend der Faden in Querrichtung. Diese Bezeichnung kommt daher, da man in früher an den Webstühlen das Schiffchen mit dem Garn in das Fach zwischen die Kettfäden „geschossen“ hat.
Eigenschaften der Baumwolle bzw. Baumwollstoffe
Wir haben jetzt also gesehen, wie die Baumwolle angepflanzt, geerntet und zu Stoff verarbeitet wird. Nun wollen wir uns gemeinsam mit Euch ansehen, warum die Baumwolle so beliebt ist. Es geht somit im Folgenden um die Eigenschaften der Baumwolle an sich und der Stoffe im Besonderen.
Dies sind die herausragenden Eigenschaften der Baumwolle:
- hautfreundlich
- luftdurchlässig
- kochfest
- geringes Allergiepotential
- Wiederstandfähig gegen Hitze und Laugen
- UV-beständig
- hohe Dehnfähigkeit
- kann bis zu 63% des eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen
- leicht entflammbar (tendenziell eventuell ein Nachteil)
- lässt sich gut färben
- Das Baumwollgarn lässt sich durch weitere Arbeitsschritte veredeln und behält dabei seine Eigenschaften.
- Durch all diese positiven Eigenschaften, in Kombination mit dem erschwinglichen Preis im Vergleich zu anderen Naturstoffen, ist die Baumwolle als Textilie, bzw. generell als Material für verschiedene Dinge, so beliebt.
- Sie ist sehr angenehm zu tragen und ist vor allem atmungsaktiv.
- Allerdings gibt es natürlich deutliche Qualitätsunterschiede, welche wir uns im nächsten Abschnitt mi Euch ansehen möchten.
Durch all diese positiven Eigenschaften, in Kombination mit dem erschwinglichen Preis im Vergleich zu anderen Naturstoffen, ist die Baumwolle als Textilie, bzw. generell als Material für verschiedene Dinge, so beliebt.
Sie ist sehr angenehm zu tragen und ist vor allem atmungsaktiv.
Allerdings gibt es natürlich deutliche Qualitätsunterschiede, welche wir uns im nächsten Abschnitt mi Euch ansehen möchten.
Qualitätsunterschiede der Baumwolle und Optionen der Veredlung
Zunächst einmal gibt es Qualitätsunterschiede, die mit dem Rohstoff selbst zusammenhängen. So wird die Baumwolle auf dem Markt mit Hilfe von verschiedenen Qualitätskriterien klassifiziert. Von diesen hängt dann natürlich auch der Preis und das Verwendungsgebiet ab:
- Die Länge der Fasern, der sog. Stapel
- Sehr hochwertige Sorten haben Stapellängen von über 39 mm.
- Die Reinheit
- Der Reinheitsgrad der handgepflückte Baumwolle ist höher als der der mechanisch gepflückten Baumwolle. Aufgrund des erhöhten Arbeits- und Personalaufwands ist die handgepflückte Option natürlich deutlich teurer.
- Die Farbe
- Je nach Anbaugebiet, Herstellungs- und Verarbeitungsprozess unterschiedet sich die Baumwolle auch in ihrer Farbe. Diese reicht von cremig-weiß bis schmutzig-grau.
- Der Reifegrad
- Auch hier liegt die handgepflückte Ware deutlich vorn, denn bei dieser Methode werden nur die wirklich riefen Kapseln geerntet. Bei Maschinenernte kommen auch unreife Kapseln mit in die Ernte.
- Die Feinheit
- Die Reißfestigkeit
Diese Klassifizierung dient zum einen natürlich der Preisfindung, zum anderen hängt von Ihr auch der Verarbeitungszweck ab. Minderwertige Baumwolle wird in der Regel zur Papier und Cellulose Herstellung verwendet, während die bessere Baumwolle für Textilien verwendet wird. Je nach Qualität und Preis der Baumwolle, werden die Stoffe dann entsprechend zur Herstellung von feineren und teuren Kleidungsstücken verwendet, oder zur Produktion preiswerterer Textilien benutzt.
Zusätzlich zu den Unterschieden beim Rohstoff selbst kommt noch hinzu, dass die Baumwollgarne durch Merzerisation weiter veredelt werden können. Dieses Verfahren wurde von John Mercer in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt und kam so zu seinem Namen.
Das Verfahren besteht darin, dass man die Garne unter einem gewissen Zug in Natronlauge quellen lässt. Hierdurch wird der zuvor unregelmäßige Querschnitt des Garn praktisch rund und alle Verdrehungen werden geglättet. Der fertige Stoff weist dann einen seidigen Glanz auf, der auch durch waschen nicht verschwindet. Diese Art der veredelten Baumwolle lässt sich auch wesentlich besser Färben und besitzt eine erhöhte Festigkeit und optimierte Elastizität. Allerdings ist das Verfahren nicht ganz billig, so dass es nur für hochwertige Textilien verwendet wird.
Und schließlich können Baumwollstoffe auch durch unterschiedliche Arten des Webens weiter veredelt werden. Eine Option ist beispielsweise das Satin, welches durch Atlasbindung entsteht. Das Gewebe bekommt so eine stark glänzende, glatte Oberseite und eine matte Unterseite. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Mako-Satin. Allerdings bezeichnet Mako ursprünglich eine qualitativ sehr hochwertige ägyptische Baumwolle. Der edle und hochwertige Satinstoff wird vor allem für Bettwäsche und Tischdecken verwendet.
Ein Gewebe mit Leinwandbindung wird hingegen Perkal genannt. Es besitzt eine sehr feinfädige und dichte Verarbeitung und eignet sich sehr gut für aufwendige Druckdesigns. Aus diesem Grund kommt auch Perkal als Bettwäsche zum Einsatz. Aber auch hochwertige Oberbekleidung, wie z.B. Hemden und Blusen werden daraus hergestellt.
Für unsere original mexikanischen Hängematten werden je nach Anforderungen extrem feine oder etwas dickere Baumwollkordeln verwendet. Bei den dickeren ist die Verarbeitung ist etwas weniger aufwendig, wie zur Stoffherstellung. Bei unserer feinsten Hängematte, der Crochet Hängematte, ist der Faden bereits super fein. So fein, dass wir laufende Qualitätskontrollen durchführen damit der von unseren Kunden geliebte Standard unserer Crochet Hängematte sichergestellt ist.
Anwendungsbereiche der Baumwolle
Ganz eindeutig liegt die Textilindustrie ganz vorn, was die Anwendung von Baumwolle angeht. Aber dennoch kommt Baumwolle auch in zahlreichen Produktion zur Anwendung, bei denen man auf den ersten Blick nicht an Baumwolle denkt:
- Verbandsmaterial in der Medizin
- in der Kosmetik und Hygiene, z.B. als Watte
- Papiersorten
- Kaffeefiltern
- Banknoten
- Cellulosenitrat oder auch Schießbaumwolle in der Munitions- und Sprengstoffherstellung
- Öl aus den Baumwollsamen kann raffiniert als peiseöl oder Brennstoff genutzt werden
Bio Baumwolle
Neuerdings hört man immer mehr den Begriff Bio Baumwolle – insbesondere natürlich bei Textilien. Denn hier geht es nicht nur um den Umweltschutz, sondern auch um unsere Gesundheit. Denn insbesondere die Textilindustrie ist bekannt dafür, eine unglaubliche Menge an hochgiftigen Chemikalien für die Herstellung, Verarbeitung und das Färben der Stoffe und die Imprägnierung der fertigen Textilien zu verwenden. Und das alle trägt man dann im wahrsten Sinne des Wortes hautnah.
Doch was genau ist Bio Baumwolle eigentlich? Wie wird Bio Baumwolle zertifiziert und schafft ein T-Shirt – oder eben eine Hängematte - aus Bio Baumwolle auch bessere Arbeitsbedingungen? Wir gehen im nächsten Abschnitt diesen und anderen Frage auf den Grund.
Was genau ist Bio-Baumwolle?
Damit sich Baumwolle Bio Baumwolle nennen darf, muss sie nach den Regeln und Richtlinien des ökologischen Anbaus produziert werden. Dies bedeutet, dass im Gegensatz zum konventionellen Anbau der Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln verboten ist.

Deshalb wird Bio Baumwolle z.B. im Wechsel mit anderen Pflanzen angebaut. Dies verhindert ein auslaugen des Bodens durch einseitige Bewirtschaftung. So wird die natürliche Bodenfruchtbarkeit erhalten und die Anfälligkeit für Schädlinge und Pflanzenkrankheiten verringert. Eine weitere Strategie ist, gleichzeitig mit den Baumwollsamen auch andere Pflanzen auszusäen, die beispielsweise einen Schädlingsbefall verhindern und somit den Spritzmitteleinsatz unnötig machen. In Ostafrika werden so Sonnenblumen rund um die Baumwollfelder angepflanzt, die einen der Hauptschädlinge der Baumwolle anlocken.

Zum Düngen wird im Falle der Bio Baumwolle ausschließlich Naturdünger in Form von Mist und Kompost verwendet. Dieser erhöht zugleich den Humus Anteil im Boden, welcher so die Feuchtigkeit besser speichern kann. Auf diese Weise wird die Erosionsanfälligkeit und der Wasserverbrauch gesenkt.
Natürlich dürfen auch keine chemischen Entlaubungsmittel (wie das Pflanzengift Roundup des US-Agrarkonzerns Monsanto) verwendet werden, die die Maschinenernte erleichtern sollen.
Und selbstverständlich dürfen auch keine gentechnisch behandelten baumwollpflanzen kultiviert werden, wenn man die Bio-Zertifizierung erlangen möchte. Insbesondere in den USA und China wird der Einsatz gentechnisch veränderte Baumwollsorten stark vorangetrieben. Entsprechend werden gentechnisch modifizierte Sorten dort auf mehr als 50% der Flächen eingesetzt.
Die hochgezüchtete konventionelle Baumwolle ist im Allgemeinen sehr anfällig für Insekten. Kein Wunder also, dass rund ein Viertel des weltweiten Insektizid Marktes auf Baumwolle entfallen, hinzugerechnet werden müssen dann noch 10% des globalen Pestizidmarktes.
Bio Baumwolle wird zwar mittlerweile in über 20 Ländern angebaut, sie hat aber bislang leider nur 1% Anteil am Weltmarkt für Baumwolle.

Durch die Wechselwirtschaft werden Kleinbauern in die Lage versetzt, neben der Baumwolle auch andere Bio-Produkte anzubauen und zu vermarkten. Auf diese Weise sind sie dann als Nebeneffekt weniger abhängig von der Baumwolle.
Zertifizierung durch unabhängige Stellen
Egal ob es sich um Lebensmittel oder Textilien handelt, Begriffe wie „Bio“, „Öko“ und „aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)“ sind rechtlich geschützt. Entsprechend kann sich nicht einfach jeder nach Lust und Laune Bio nennen. Man muss sich dafür von unabhängiger Stelle zertifizieren lassen.
Diese Zertifizierungsstelle kontrolliert den Betrieb einmal pro Jahr und überprüft, ob alle Richtlinien eingehalten werden. Dabei wird der komplette Produktionsprozess und Warenfluss des Bio-Betriebs genauestens unter die Lupe genommen, wobei bereits ein kleiner Verstoß zum Verlust der Zertifizierung führen kann.
In vielen Ländern schließen sich Kleinbauern in Produktionsgemeinschaften zusammen und haben dann meist ein internes Qualitätssicherungssystem zur Beachtung der Bio-Richtlinien.
Durch den aufwendigeren Produktionsprozess, die Wechselwirtschaft und die Kontrollen sowie Schulungen der Kleinbauern, ist Bio Baumwolle teurer als konventionelle Baumwolle.
Allerdings ist bei Bio Textilien die Weiterverarbeitung der Faktor, der die Kosten so richtig in die Höhe treibt. Denn das Färben mit Naturfarbe kostet beispielsweise rund 2 Euro pro Kilogramm Textil, während das konventionelle und sehr schädliche Färben mit Chemikalien nur 60 Cent kostet.
Ist ein Produtk aus Bio Baumwolle automatisch komplett Bio?
Ein Zertifikat, welches die Verwendung von Bio Baumwolle bestätigt, ist kein Garant dafür, dass das komplette Produkt zu 100% Bio ist. Denn das Bio Baumwolle Zertifikat bedeutet nur, dass die Baumwolle biologisch angebaut wurde. Wie dann das Kleidungsstück oder andere Produkte hergestellt werden, ist eine völlig andere Sache.
Ist Bio Baumwolle immer Fair Trade?
Auch hier sagt das Bio-Zertifikat alleine noch nichts darüber aus, unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. Es garantiert somit keine fairen oder sozial-verantwortungsvollen Arbeitsbedingungen. Allerdings gehen beide Aspekte – Bio und Fair Trade – in der Praxis oft miteinander her. Denn Bio Baumwolle wird typischerweise von Kleinbauern, die sich in Kooperativen und anderen Gemeinschaften zusammenschließen, hergestellt. Die Arbeitsbedingungen sind allein schon wegen des Fehlens der hochgiftigen Agrarchemikalien wesentlich besser, ebenso wie die Preise für die Baumwolle.
Zusammengefasst hier nochmal die Pluspunkte der Bio Baumwolle für die Produzenten:
- Bio Baumwolle garantiert eine nachhaltige Bodennutzung
- Kleinbauern sind keinen umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien oder Spritzmitteln ausgesetzt
- Statt teurem und giftigem Düngemittel wird Kompost und Mist genutzt
- Kleinbauern verschiedene Bio-Produkte anbauen
- Die Bio Baumwolle erzielt für die Kleinbauern bis zu 20% höhere Gewinnmargen
Zu der für unsere original mexikanischen Hängematten verwendeten Baumwolle
Nachdem Ihr jetzt also gesehen habt, was alles so hinter dem Anbau, der Weiterverarbeitung und der Bio Baumwolle steckt, wollt Ihr jetzt sicherlich wissen, wie es mit unseren Produkten aussieht.

Generell ist es unser Ziel, für unsere hochwertigen und attraktiven Hängematten ausschließlich Bio Baumwolle zu verwenden. Diese wird in Mexiko angebaut. Leider ist im Moment die Ausbeute der Felder noch zu gering, um ausschließlich Bio Baumwolle zu verwenden, wir müssen deshalb normalerweise etwas konventionelle Baumwolle beimischen. Allerdings arbeiten wir stets daran, ganz auf Bio Baumwolle umzustellen und suchen nach entsprechenden Anbietern.
Unsere Baumwolle stammt aus der ländlichen und leider ziemlich verarmten Region südlich von Merida (Yucatán/Mexiko). Durch die Aktivität unseres Unternehmens werden somit Arbeits- und Erwerbsmöglichkeiten für die weitgehend arme Landbevölkerung geschaffen - und darauf sind wir stolz und freuen uns von Herzen!
Denn wir sind kein seelenloser Großkonzern, sondern ein kleines Unternehmen, dass nachhaltige und verantwortungsvollen Anbau unterstützen, gerechte Arbeitsbedingungen fördern und einzigartige Hängematten in liebevoller traditioneller Handarbeit herstellen möchte.
Und auch das Verhältnis zu unseren Kunden liegt uns am Herzen. So bekommt Ihr bei uns eine persönliche und individuelle Beratung. Das viele positive Feedback unserer zufriedenen Kunden ist unsere beste Motivation!
Wie wir unsere originelle Netzhängematten und den pfiffigen Hängestuhl (ebenfalls aus Baumwollfaden gemacht) in Mexiko herstellen, verraten wir Euch in unserem nächsten Beitrag!